Bereits an der Stationstür findet sich das erste demenzsensible Element: Mit einer Klebefolie wird hier täuschend echt ein Bücherregal simuliert, sodass man diesen Bereich nicht mehr als Ausgang wahrnimmt. "Menschen mit Demenz haben einen hohen Bewegungsdrang. Damit verhindern wir, dass Patienten hinauslaufen und sich im Haus verirren", erklärt Fabian Schneider. Der Leitende Oberarzt an der Klinik für Geriatrische Medizin am AGAPLESION ELISABETHENSTIFT DARMSTADT hat am Konzept der Station mitgearbeitet.
Auch eine weitere Besonderheit des Krankheitsbildes hat die Station baulich beeinflusst: "Die Patienten fühlen sich in der Gemeinschaft mit anderen Menschen wohler und suchen die Nähe des Personals", erklärt Schneider. Deshalb liegt der Aufenthaltsraum direkt neben dem Pflegestützpunkt, ist aber von diesem durch eine große Glasscheibe getrennt. So können die Patienten das Personal sehen, gleichzeitig können die Pflegekräfte aber auch Aufgaben wie der Medikamentenzuteilung konzentriert nachgehen.
Direkt vor dem Stützpunkt wurde eine riesige, sonnenähnliche Leuchte in die Decke eingebaut. Sie leuchtet in hoher Lux-Zahl tagsüber und bei jedem Wetter, in den Abendstunden wird die Intensität reduziert. Die Menschen fühlen sich durch das Licht angezogen und bewegen sich zum Stützpunkt, gleichzeitig wird ihre Tagesaktivität durch das Licht gefördert, wie Fabian Schneider erzählt: "Dadurch machen die Patienten tagsüber seltener ein Nickerchen und schlafen nachts besser durch. Ein gesunder Tag-Nacht-Rhythmus wird so unterstützt."