Waltraud Chatrath lebt nach einem Schädel-Hirn-Trauma seit November 2018 im AGAPLESION BETHANIEN SOPHIENHAUS in Berlin. Tochter Navina besucht ihre Mutter in der Regel ein bis zwei Mal in der Woche. Früher haben die beiden auch häufig telefoniert und SMS geschrieben: "Meine Mutter hat sich sogar mit ihrem ersten Smartphone beschäftigt und über eine Messenger-App mit mir gechattet und Fotos verschickt. Das ging nach dem Trauma leider nicht mehr", sagt Navina Chatrath.
Ereignisse aus dem Leben der Mutter werden würdevoll geteilt
Nun bekommt sie von den Pflegekräften über die "myo"-App wöchentlich ein bis drei Fotos und einen kleinen Text, der ihr zeigt, was ihre Mutter unternommen hat. Waltraud Chatrath muss das Smartphone dafür nicht selbst bedienen. Die Pflegenden erfassen die Neuigkeiten für sie und achten darauf, dass die geteilten Inhalte immer würdevoll sind. So weiß Tochter Navina auch zwischen ihren Besuchen über Ausflüge, Veranstaltungen oder andere Ereignisse aus dem Leben ihrer Mutter immer Bescheid.
Die App verbessert dabei auch die direkte Kommunikation zwischen Angehörigen und Bewohnern, denn häufig vergessen diese, ihren Kindern oder Enkeln positive Ereignisse aus ihrem Alltag zu berichten. Das kann auch Navivina Chatrath bestätigen: "Die Hirnschädigung meiner Mutter hat leider auch Gedächtnisstörungen hervorgerufen. Dadurch kann sie Aktivitäten zum einen nicht benennen und sich zum anderen gar nicht an sie erinnern. Durch die Fotos habe ich allerdings einen Anhaltspunkt und komme schneller darauf, was sie mir berichten möchte." Beim nächsten Besuch haben die beiden nun automatisch ein Gesprächsthema.
App als Orientierungshilfe für Erinnerungen
Gleichzeitig trägt die App zu Transparenz und Vertrauen zwischen Einrichtung und Angehörigen bei: Die Verwandten wissen dank der regelmäßigen Meldungen ihre Verwandten in guten Händen und die Einrichtung kann so oft wie möglich zeigen, wie deren Versorgungsqualität im Alltag gelebt wird. Vor allem in der Phase, in der die Gedächtnisstörung ihrer Mutter noch stärker ausgeprägt war, war die App für Navina Chatrath besonders wertvoll: "Meine Mutter sagte an manchen Tagen, dass sie gar nichts unternommen hätte. Ich konnte ihr durch die App aber teilweise eine Orientierung geben und erzählen, was sie an bestimmten Tagen erlebt hatte und, dass sie dies nur vergessen hatte."
Auch für Organisatorisches lässt sich myo gut nutzen, zum Beispiel für eine Nachricht, dass das Lieblingsshampoo leer ist oder dringend eine Tafel Schokolade benötigt wird. Auch diese Wünsche können die Pflegenden den Angehörigen mit der "myo"-App mitteilen. Navina Chatrath lebt dadurch viel entspannter: "Ich freue mich immer sehr über jedes neue Foto meiner Mutter. Sie zu sehen, obwohl ich an dem Tag nicht bei ihr bin, beruhigt mich und gibt mir ein positives Gefühl. Es lässt mich etwas an ihrem Alltag teilhaben. Und das ist sehr viel wert."