11. September 2020
Impfungen sollen den Körper auf den Kontakt mit einem Krankheitserreger vorbereiten.
Die Impfung simuliert eine Infektion und regt dadurch das Immunsystem an, Antikörper zu produzieren. Die Antikörper können spezifisch an einen Erreger binden und helfen dabei ihn unschädlich zu machen. Die Informationen über den Erreger werden dann in so genannten Gedächtniszellen gespeichert.
Im Falle eines Kontaktes mit einem echten Krankheitserregers kann nun schnell eine Vielzahl von Antikörpern produziert und die Erreger gezielt bekämpft werden.
Die Infektionserkrankung kann dadurch verhindert werden.
Impfungen werden in der Regel subkutan oder intramuskulär verabreicht.
Bei inaktivierten Impfstoffen oder Totimpfstoffen handelt es sich um abgetötete Erreger oder Bestandteile der Erregeroberfläche. Ein Beispiel hierfür ist die Tetanusimpfung.
Lebendimpfstoffe enthalten demgegenüber abgeschwächte Krankheitserreger, die die erforderliche Immunreaktion auslösen, aber die Erkrankung selber nicht hervorrufen können. Bei der kombinierten Masern-Mumps-Röteln Impfung werden zum Beispiel abgeschwächte Krankheitserreger verwendet.
Die Wirkdauer der Impfungen ist unterschiedlich. Bei einigen Impfungen kann nach einer Grundimmunisierung, die bis zu vier Impftermine umfassen kann, eine lebenslange Immunität bestehen. Bei den meisten so genannten Kinderkrankheiten ist das der Fall.
Andere Impfungen wie z.B. Tetanus und Diphterie müssen alle 10 Jahre aufgefrischt werden, damit der Impfschutz weiter besteht. Da sich die Oberflächenstrukturen der Influenzaviren schnell verändern können, muss der Impfstoff jedes Jahr angepasst werden. Die Impfung muss daher jährlich wiederholt werden.
Wie gegen das neue Coronavirus, SARS-CoV-2, geimpft werden kann, lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen. Aktuell ist noch kein Impfstoff verfügbar.
Durch Impfungen kann die Weiterverbreitung von Krankheitserregern verhindert werden. Aufgrund eines weltweiten Impfprogrammes ist es sogar gelungen, das Pockenvirus gänzlich auszurotten. Das Masernvirus könnte durch konsequente Impfungen ebenfalls zurück gedrängt werden.
Viele Krankheitserreger, für die Impfungen existieren, können schwere – auch tödliche – Krankheitsverläufe verursachen. Zum Teil sind bleibenden Schäden zu befürchten. Jeder einzelne profitiert vom Impfschutz, der durch eine Immunisierung entsteht.
Die Impfstoffe, die heutzutage verabreicht werden, haben keine relevanten Risiken. Gelegentlich kann es zu Impfreaktionen an der Impfstelle oder auch zu leichten Allgemeinreaktionen wie Fieber oder Gliederschmerzen kommen. Diese Symptome sind Ausdruck der Immunreaktion des Körpers und nur von kurzer Dauer.
Für Mitarbeiter des Gesundheitswesens ist zusätzlich zum Eigenschutz der Schutz der Patienten wesentlich. Wer selber nicht erkrankt, kann auch den Erreger nicht weitergeben und andere anstecken. Gerade angesichts der aktuellen Pandemie gewinnt daher die jährliche Grippeschutzimpfung eine besondere Bedeutung.