06. April 2020
Hauptakteure des Corona Medizinboards sind neben Prof. Dr. Leo Latasch, Prof. Dr. Andreas Günther, Ärztlicher Direktor und Chefarzt an der AGAPLESION PNEUMOLOGISCHE KLINIK WALDHOF ELGERSHAUSEN sowie Prof. Dr. med. Bernd Sanner, ärztlicher Direktor und Chefarzt am AGAPLESION BETHESDA KRANKENHAUS WUPPERTAL.
Die AGAPLESION Handlungsempfehlungen umfassen:
Wir haben allgemeine Empfehlungen für das gesamte medizinische Personal und explizite umfangreiche Handlungsempfehlungen für die jeweiligen Fachbereiche verfasst.
Kurz zum Hintergrund: Aktuell wird in sämtlichen Bereichen COVID-19 debattiert, darüber berichtet und geforscht. Die Anzahl der neuen Beiträge ist extrem groß. Mit den Kolleginnen und Kollegen haben wir eine Literaturdatenbank erstellt mit über 37.000 Arbeiten. Im Grunde werden jeden Tag neue Therapien ausprobiert, über die dann im Zwei-Tages-Rhythmus berichtet wird. Wobei man dazu sagen muss, dass die Ergebnisse innerhalb dieser Geschwindigkeit nicht verlässlich sein können, um den Erfolg oder Misserfolg einer Therapie zu belegen. Derzeit wird dennoch fast alles publiziert. In den vergangenen sechs Wochen sind rund 40.000 Arbeiten erschienen.
Etwa 400-500 dieser Beiträge sind in unsere Handlungsempfehlungen bei AGAPLESION eingeflossen. Täglich kommen ca. 20-30 Arbeiten hinzu.
Unter dem Aspekt, dass es bereits relativ verlässliche Empfehlungen gibt, an die man sich halten sollte, schauen sich meine Kollegen und ich kontinuierlich die aktuelle Literatur an. Dabei nehmen wir Differenzierungen für bestimmte Hauptgruppen vor, wie beispielsweise Schwangere oder Kinder. Anhand der geltenden Empfehlungen und der neusten Forschungsergebnisse aus der Literatur für diese Hauptgruppen ergeben sich dann die Behandlungsempfehlungen.
Jeder der Experten hat für seinen Bereich geforscht, die Ergebnisse wurden gemeinsam diskutiert und zusammengefasst. Wir haben so lange an den Handlungsempfehlungen gefeilt, bis wir alle mit unserer Expertenmeinung davon überzeugt waren. Wir kontrollieren zudem tagtäglich anhand der Literatur, ob unsere Empfehlungen noch aktuell sind oder optimiert werden können.
Es gibt momentan rund 700 angemeldete experimentelle Studien mit Antivirusmedikamenten, davon scheinen einige gute Ergebnisse zu bringen. Ein Medikament, das zur Bekämpfung von Ebola zugelassen ist, erzielt bei Schwerstkranken besonders gute Ergebnisse.
Zudem gibt es zahlreiche Beschreibungen unserer chinesischen Kolleginnen und Kollegen, auf die wir zugreifen können: Welche Beschwerden treten während des Krankheitsverlaufs auf und welche Therapie hatte bei der Bekämpfung den größten Erfolg?
Es sind immer einzelne Blicke, die wir auf COVID-19 werfen: Wie behandeln wir optimal, wie sind Mitarbeitende bestmöglich zu schützen? Aber auch Ethik- und Triage-Fragen spielen eine große Rolle. Sie wurden bei AGAPLESION bereits zu einer umfangreichen Handlungsempfehlung zusammengefasst.