14. Februar 2023
Abhängig davon, welche Bereiche im Verdauungstrakt entzündet sind, unterscheiden sich die Symptome. Mögliche Anzeichen sind insbesondere Bauchschmerzen, ungewollter Gewichtsverlust, Durchfall, blutige Stuhlgänge sowie imperativer und schmerzhafter Stuhldrang. Auch andere Organsysteme können bei Morbus Crohn betroffen sein. Mögliche extra-intestinale Manifestationen sind Gelenkschmerzen und entzündliche Haut- oder Augenveränderungen. Häufig leiden Betroffene auch unter psychischen Symptomen wie Angst, Depression und körperlicher sowie mentaler Erschöpfung.
Es gibt keinen gesicherten Auslöser für die Entwicklung eines Morbus Crohn, da die Ursache und Entstehung dieser Erkrankung bisher noch ungeklärt sind. Umweltfaktoren, welche im Einzelnen noch nicht vollständig bekannt sind, führen bei genetisch prädisponierten Menschen zu einer überschießenden Immunreaktion. Das Auftreten der Erkrankung in westlichen Industrieländern ist erhöht, was auf die Bedeutung von Umweltfaktoren wie beispielsweise der Ernährung oder Hygiene hindeutet.
Morbus Crohn ist derzeit nicht heilbar, aber die Therapie kann den Entzündungsprozess hemmen und somit die Symptome lindern und zu einer Abheilung der Darmschleimhaut führen, so dass eine völlige Beschwerdefreiheit eintreten kann. Die Patient:innen können in der Mehrzahl ihrem gewohnten Alltag nachgehen, eine Berufsausbildung abschließen oder eine Familie gründen.
Die Therapiemethode hängt vom betroffenen Bereich des Verdauungstrakts und von der Intensivität der Entzündung und möglicher Komplikationen ab. Sie wird laufend und zielgerichtet angepasst. Kortisonpräparate und zielgerichtete Therapien, beispielsweise mit Immunsuppressiva und sogenannten Biologika werden verabreicht, um Schübe zu unterbinden und eine Ruhephase (Remission) zu erhalten. Wenn es zu Komplikationen der Erkrankung wie Engstellen im Darm oder Fisteln kommt oder sich die entzündliche Aktivität nicht ausreichend medikamentös beeinflussen lässt, kann ein operativer Eingriff notwendig sein.
Auch eine Ernährungsumstellung beeinflusst Krankheitssymptome positiv. Die Betroffenen sollten sich an grundsätzliche Prinzipien einer gesunden Ernährung halten: Produkte wie Zucker, verarbeitete Getreideprodukte, rotes Fleisch, tierisches Fett und industriell verarbeiteten Nahrungsmitteln reduzieren und dafür mehr Ballaststoffe, Gemüse, Obst und Omega-3-Fettsäuren zu sich nehmen. Ein Verzicht auf diese Nahrungsmittel ist aber in der Regel nicht sinnvoll, um Mangelerscheinungen und Unterernährung zu verhindern. Nahrungsergänzungsmittel sollten ausschließlich nach ärztlicher Rücksprache eingenommen werden und nur, wenn wirklich ein Mangelzustand nachgewiesen ist.
Um die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern und zu erreichen, dass die Symptome abklingen, ist es wichtig, gemeinsam mit Patient:innen die Therapieziele und Behandlungsmethode zu besprechen.