18. Dezember 2019
Durch eine einfache Blutentnahme können die Fachärzte Blutproben gewinnen und von den Spezialisten des angegliederten Instituts für Pathologie am AGAPLESION ALLGEMEINES KRANKENHAUS HAGEN speziell untersuchen lassen. Die „Flüssigbiopsie“ fußt auf der Erkenntnis, dass die DNA abgestorbener Tumorzellen als sogenannte zellfreie DNA in das Blutsystem der Patienten gelangt.
Die Tumorzellen geben Erbinformationen ins Blut ab, die auf Genveränderungen hin geprüft werden. Da sie allerdings nur in kleinsten Mengen im Blut vorkommen, bedarf es modernster, hochsensibler Analyseverfahren, die nun den Nachweis ermöglichen.
Damit können wir beispielsweise bei Patienten mit fortgeschrittenem Darmkrebsbefund durch das Blut nachweisen, ob und in welchem Ausmaß der Tumor aktiv ist und daraus die individuell passende Therapie ableiten
erklärt Prof. Dr. med. Wolfgang Timmermann, Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie und einer der Leiter des Darmkrebszentrums.
Fragen nach dem Für und Wider von Antikörper- oder Chemotherapie sowie einem chirurgischen Eingriff können die Ärzte so noch präziser beantworten – und zwar schonend für die Patienten, weil eben nur „ein kleiner Pieks“ für die Blutentnahme notwendig ist.
Unsere Möglichkeiten im Labor sind schon sehr ausgereift, und ich erwarte sehr gute Ergebnisse für unsere Patienten.
ist auch Dr. med. Markus Ruwe, Leiter des Institutes für Pathologie am AGAPLESION ALLGEMEINES KRANKENHAUS HAGEN, von der Methode überzeugt.
Derzeit profitieren vor allem Darmkrebspatienten in fortgeschrittenem Stadium und metastasierenden Tumoren von der neuen Methode. Eine Ausweitung auf andere Krebsarten wie zum Beispiel bei Lungenkrebs ist aber bereits in der Planung. Prof. Timmermann blickt in die Zukunft:
Unser Ziel ist es, mit zunehmender Validierung die Liquid Biopsy auch für weitere Krebsarten anbieten zu können.