Sport bei schlechtem Wetter - Wie überwinde ich meinen inneren Schweinehund?

30. September 2024

Jeder von uns kann sich wahrscheinlich in die folgende Situation hineinversetzten: Es ist Winter. Draußen ist es kalt und grau. Die Zeit mit Tageslicht ist in dieser Jahreszeit immer sehr kurz. Wenn am Tag mal die Sonne scheint, dann befindet man sich zumeist auf der Arbeit. Man fühlt sich schlapp und ist froh, wenn man abends zu Hause ist und sich auf das Sofa legen kann. „Eigentlich, so denkt man sich, wollte ich noch ins Fitnessstudio und ein bisschen Sport treiben.“ Aber der innere Schweinehund ist einfach zu groß und so bleibt man doch auf dem Sofa liegen, macht die nächste Folge der Lieblingsserie an und die Tüte Chips auf.


Aber warum ist das eigentlich so? Warum schaffen wir es nicht, den inneren Schweinehund zu überwinden und was können wir tun, damit wir es schaffen?

Diese Frage ist schnell beantwortet. Wir suchen uns lieber den bequemen Weg. In dem Moment, in dem wir vor der Wahl stehen den anstrengenden Weg zu gehen (in diesem Fall den zum Sport) oder daheim gemütlich auf der Couch zu liegen, geraten wir in einen inneren Konflikt. Der innere Schweinehund drückt unsere körperliche und geistige Anstrengung aus, die nötig ist, damit wir uns selbst überwinden und unsere Komfortzone und die Bequemlichkeit verlassen.

Sechs Tipps, den inneren Schweinehund zu überwinden

Tipp 1: Die Frage nach dem „Warum“

Ein gutes Mittel gegen den Schweinehund stellt die Frage nach dem „Warum“ dar. Warum sollte ich zum Training gehen anstatt auf der Couch zu liegen? Warum selbst kochen, anstatt Essen liefern zu lassen? Warum will ich etwas ändern? Will ich mich fitter fühlen? Will ich etwas für deine Gesundheit tun?

Haben Sie diese Frage für sich beantwortet, schreiben Sie die Antwort auf und hängen Sie dorthin, wo die Versuchung, dem inneren Schweinehund nachzugeben am Größten ist. So zum Beispiel über den Fernseher oder am Kühlschrank.

So erinnert Sie das „Warum“ daran, dem inneren Schweinehund nicht nachzugeben.

Tipp 2: Formuliere Sie ein klares Ziel

Formulieren Sie ein konkretes Ziel. Dies funktioniert am besten durch die SMART-Regel. Formulieren Sie hierfür klare und kurze Sätze. Ein Beispiel:

Spezifisch: Was genau möchte ich erreichen? Ich möchte Muskulatur aufbauen.

Messbar: Definieren Sie das Ziel anhand von Zahlen: Ich möchte zwei Kilogramm Muskulatur aufbauen.

Angemessen: Wählen Sie ein Ziel, das zu Ihnen passt: Ich möchte zwei Kilogramm Muskulatur in zehn Wochen aufbauen.

Realistisch: Wählen Sie ein realistisches Ziel: Drei Kilogramm Muskelaufbau in sieben Wochen zählt nicht dazu.

Terminiert: Definieren Sie einen Zeitpunkt für die Zielerreichung: Ich werden am 01.Oktober zwei Kilogramm Muskulatur aufgebaut haben.

Tipp 3: Machen Sie sich einen konkreten Plan

Definieren Sie, an welchen Tagen Sie Sport treiben möchten und tragen Sie dies in Ihren Kalender ein. Durch die Terminsetzung stellen Sie eine gewisse Verbindlichkeit her. Zudem entwickeln Sie auf diese Weise für sich eine Routine. Hierdurch wird es Ihnen deutlich leichter fallen den inneren Schweinehund zu überwinden.

Tipp 4: Suchen Sie sich eine:n Mitstreiter:in

Sport macht alleine nur halb so viel Spaß, wie mit eine:n Mitstreiter:in. So können Sie sich gegenseitig motivieren, wenn der innere Schweinehund versucht die Oberhand zu gewinnen.

Neben der gegenseitigen Motivation während der Übungen profitieren Sie durch eine:n Trainingspartner:in jedoch vor allem durch die Verbindlichkeit. Während man alleine eher dazu geneigt ist, dem inneren Schweinehund nachzugeben und das Training auszulassen, wird dies durch eine:n Trainingspartner:in deutlich erschwert. Man kann das Training in diesem Fall nicht so leicht absagen, da durch die Verabredung eine Verbindlichkeit und somit eine größere Hürde entsteht. Zudem kann Ihr:e Trainingspartner:in Sie motivieren Übungen, die Sie normal abgebrochen hätten, bis zum Ende zu absolvieren.

Tipp 5: Machen Sie sich zur Priorität

Die beste Freundin oder der beste Freund fragt spontan nach einem Kinoabend? Auf der Arbeit kommt fünf Minuten vor Feierabend noch eine Aufgabe rein, die schnell bearbeitet werden soll? Solche Situationen sind keine Seltenheit, stärken jedoch auch den inneren Schweinehund, da sie schnell als Ausrede genutzt werden. Diesem können Sie nur entgegensteuern, wenn Sie sich selbst zur Priorität machen. Fragen Sie ihre:n Freund:innen, ob der Kinoabend auf den nächsten Tag verschoben werden kann. Fragen Sie auf der Arbeit, ob die Aufgabe bis zum nächsten Tag Zeit hat. Meistens sind diese nicht so dringlich, wie wir es uns am Anfang denken. Ihr innerer Schweinehund gewöhnt sich so daran, dass Sie sich zur Priorität machen und von Ihnen keine Ausreden vorgeschoben werden und hat somit zukünftig keine Chance mehr.

Tipp 6: Vermeiden Sie den Weg zur Couch

Vorbereitung ist die halbe Miete. Dies trifft auch in diesem Fall zu. Bereiten Sie schon am Abend vorher ihre Sporttasche vor. Nehmen Sie diese am nächsten Tag entweder mit zur Arbeit und fahren nach Feierabend direkt zum Sport oder stellen Sie die Tasche bei sich in den Eingangsbereich. So müssen Sie Zuhause nicht erst durch die Wohnung laufen, um die Tasche zu holen und werden dann doch von dem Sofa und dem inneren Schweinehund dazu verleitet die Füße hochzulegen und das Training sausen zu lassen.

Wie kann man im Winter Sport machen?

Winter bedeutet nicht, dass Sie sich auf die klassischen Wintersportarten wie Skifahren und Snowboarden oder Indoor Sport wie das Fitnessstudio oder das Schwimmbad reduzieren müssen. Tatsächlich ist das Ausdauertraining bei kälteren Temperaturen und guten Witterungsbedingungen sogar gesund für den Körper. Durch das Ausdauertraining wird die Produktion des Glückshormons Serotonin angeregt. 30 Minuten Ausdauertraining zwei Mal wöchentlich reicht, um die Laune in den dunklen Monaten zu verbessern. Zudem stärkt das Training das Immunsystem. Eine Erklärung hierfür ist der Wechsel zwischen den kalten Temperaturen draußen und den warmen Temperaturen drinnen. Hierdurch wird die Durchblutung gefördert und das Immunsystem gestärkt.

Zudem steigt die Ausdauerleistungsfähigkeit bei kälteren Temperaturen. Dies liegt daran, dass die Muskulatur mit mehr Sauerstoff versorgt werden kann als im Sommer. Bei höheren Temperaturen findet eine Umverteilung des Blutes statt. Hierdurch fließt mehr Blut durch die Haut und weniger durch die arbeitende Muskulatur, wodurch die Leistungsfähigkeit sinkt.

Damit Sie ihr Training nicht schon nach kürzester Zeit beenden müssen, sollten Sie sich gut aufwärmen. Andernfalls drohen gerade bei kalten Außentemperaturen schnell Zerrungen oder Muskelverletzungen.

Zudem sollten Sie auf die richtige Kleidung achten. Die Körpertemperatur sollte beim Sport durch die Kleidung weder übermäßig steigen, noch sinken. Die meiste Wärme verliert der Körper über den Kopf und die Hände. Tragen Sie daher ein Paar dünnere Handschuhe und eine Mütze. Schützen Sie zudem Ihren Hals und Ihr Gesicht vor der Kälte und atmen Sie bei niedrigen Temperaturen und niedriger sportlicher Intensität durch die Nase. Hierdurch wird die Luft, bevor sie zu den Bronchien gelangt, bereits erwärmt und angefeuchtet. Ihre Schleimheute trocknen auf diese Weise nicht aus, wodurch die Anfälligkeit für Viren und Bakterien sinkt.

Zudem sollten Sie genug Trinken. Da der Durst im Winter häufig nicht so ausgeprägt ist, besteht die Gefahr, dass Sie zu wenig Flüssigkeit zu sich nehmen. Jedoch schwitzen Sie auch bei niedrigen Temperaturen und die trockene Winterluft und der Sport sorgen zusätzlich für Dehydration.

Nun wissen Sie, wie Sie Ihren inneren Schweinehund auch bei kalten Temperaturen überwinden können. Also runter vom Sofa und rein in die Bewegung.