10. Mai 2023
Die Trikuspidalinsuffizienz ist eine Undichtigkeit der Herzklappe, die zwischen dem rechten Vorhof und der Herzkammer liegt. Bei vielen Patient:innen mit Herzschwäche oder auch beispielsweise durch Vorhofflimmern kann diese Undichtigkeit entstehen. Sie führt zu schweren Wassereinlagerungen im ganzen Körper bis hin zum Nierenversagen und Rechtsherzversagen. Diese Insuffizienz kann nur schwer kontrolliert werden.
Der Eingriff mit dem sogenannten Trikuspidal-Clip verhindert oder vermindert die Wassereinlagerungen und entlastet das rechte Herz, so dass die Belastbarkeit der Patient:innen gebessert werden kann. Bei diesem Verfahren auf modernstem Niveau wird durch die Venen ein Katheter bis zum Herzen geführt, wo die Segel der Trikuspidalklappe wieder korrekt befestigt werden. Die undichte Trikuspidalklappe kann so mit zwei sogenannten Clips abgedichtet werden.
Dieses Verfahren ähnelt dem Einsatz der Mitralklappen-Clips, die routinemäßig in der Kardiologie des Diakonieklinikums unter Leitung von Priv.-Doz. Dr. Krause ebenfalls durchgeführt werden.
„Unser erster Patient, bei dem wir diesen minimalinvasiven Eingriff vorgenommen haben, war direkt nach der OP schon wohlauf“, berichtet der Chefarzt. Der 81-jährige Rotenburger Dieter Springhorn war nach kurzem Klinikaufenthalt wieder zuhause und ist nach Krauses Aussagen sehr zufrieden mit der Behandlung sowie dem Ergebnis.
Krause fügt stolz hinzu: „Dieser Eingriff ist der erste dieser Art, der in der Region zwischen den Städten Hamburg, Hannover, Bremen und Cuxhaven durchgeführt wurde.“ Der Trikuspidal-Clip ist eine risikoarme und schonende Alternative zu einer riskanten Operation am offenen Herzen.